Die Entwicklung von Industrierobotern besitzt eine lange Geschichte, die in ihren Grundideen bis in das Mittelalter zurückreicht. Bereits im 9. Jahrhundert entstand das Buch „The Science of Ingenious Mechanisms“, später bauten Da Vinci und andere Wissenschaftler die Grundlagen für die heutigen Industrieroboter weiter aus.
Der Grundgedanke in der Entwicklung von Industrierobotern blieb dabei über die Jahrhunderte bestehen: schwere, gefährliche und monotone Aufgaben von Maschinen ausführen zu lassen. Nach der Entwicklung diverser mechanischer Geräte fand die eigentliche Entwicklung von Industrierobotern im 20. Jahrhundert statt. Die Grundlagen hierfür waren die numerisch gesteuerten (NC) Maschinen, die Erfindung des Computers (1950) und der integrierten Schaltung (1970). Mit diesen technischen Errungenschaften war es möglich, komplexe Bewegungen abzubilden und zu steuern und die Eingaben durch Sensoren zu automatisieren. Heute sind Industrieroboter in zahlreichen Fertigungsverfahren wie dem automatisierten Schweißen, Schleifen, Entgraten und Montieren im Einsatz. Industrieroboter helfen, die Kosten der Fertigung zu senken, die Produktivität zu steigern und die Qualität zu verbessern.
Die jüngere Geschichte der Industrieroboter
Der erste Industrieroboter wurde 1954 von George Charles Devol erfunden. Der Unimate konnte Druckgussteile für Kfz-Karosserien schweißen und bearbeiten und wurde ab 1961 von Ford in der Fertigung von Automobilen eingesetzt. Der Erfolg dieses Roboters führte zur Gründung der Firma Unimation als weltweit erste Firma für Industrieroboter.
1963 wurde der Rancho Arm erfunden, um Behinderten zu helfen. 1968 folgte der Tentakelarm, der bereits 12 Gelenke besaß und in der Lage war, eine Person zu tragen. 1969 führte der Standford-Arm schließlich zur kommerziellen Produktion von Roboterarmen. Der Stanford Arm ist einer der ersten elektronisch angetriebenen, computergesteuerten Arme und wurde 1974 durch die Weiterentwicklung Silver Arm ersetzt. Dieser entstand am MIT unter der Leitung von David Silver und konnte präzise Montagearbeiten mithilfe von Sensoren und einem Mikrocomputer durchführen. Mitte der 1970er Jahre boomten Entwicklung und Produktion von Industrierobotern, die mit jährlichen Wachstumsraten von 30 % Einzug in diverse Industrien fanden, allen voran die Automobilindustrie.
Die ursprünglich in den USA entstandene Forschung und Entwicklung wurde ab den 1980er Jahren zunehmend durch europäische und japanische Unternehmen verdrängt. Die Wachstumsraten haben sich dabei nicht verändert, vielmehr sind diese in jüngster Zeit weiter angestiegen. Die Globalisierung und der damit verbundene internationale Wettbewerb haben zu einem hohen Bedarf an Industrierobotern geführt. Entsprechend viel Kapital wurde in Forschung und Entwicklung investiert, um noch leistungsfähigere und kostengünstige Industrieroboter zu entwickeln.
Heute sind Industrieroboter nicht nur in der Automobilindustrie, sondern in zahlreichen Fertigungsbetrieben, inklusive der Zulieferindustrie zu finden. Dabei werden Industrieroboter neben den ursprünglichen Aufgaben traditionellen Verfahren wie dem Schweißen und der Nachbearbeitung auch in modernen Fertigungsverfahren wie dem Laserschneiden eingesetzt. Die Vorteile der Industrieroboter sind dabei nicht nur wirtschaftlicher Natur, sondern dienen zugleich dem Arbeitsschutz der Mitarbeiter.
Quelle: http://roboterschweissen.eu/entwicklung-von-industrierobotern